Der Wahrheit zum Durchbruch verhelfen.
Die Naturwissenschaft ist den Objekten verpflichtet. Das Subjekt, der Mensch, ist ihr wesensfremd. Der Mensch ist hier die unkalkulierbare Größe und damit nicht „wissenschaftswürdig“. Die Wissenschaft vermag es – bisweilen – unsere Lebensumstände über die technischen Errungenschaften zu verbessern und darüber legitimiert sie sich. Die Wahrheit sucht sie hingegen nicht, denn dann müsste sie sich auch mit dem Subjekt Mensch auseinandersetzen. Der Transhumanismus hat für diese Herausforderung eine scheinbar einfache Lösung gefunden: der Mensch ist unvollkommen, also muss er optimiert werden. Mit was? – Natürlich mit Technik. Der Cyborg, die technische Ergänzung/Erweiterung eines Menschen, ist die logische Konsequenz dieses Denkens.
Die Betriebswirtschaft und noch mehr die (ver-)mathematisierte Volkswirtschaft versteht sich ebenfalls als Wissenschaft und verwaltet mit falsch gesetzten Prämissen – ceteris paribus – doch nur den Mangel. Umgeben von Fülle und endlosen Gelddruckorgien fokussiert sie sich nach außen hin unablässig auf Engpässe und übersieht dabei das Wesentliche, das Leben.
Die Politik postuliert scheinheilig demokratische Prinzipien und unterwirft sich bedingungslos Konzernen sowie deren Magnaten und Tycoons, also der Plutokratie. Auf den Punkt gebracht: „Thank you for your Leadership, Bill.“
Sogenannte Forschungseinrichtungen lassen sich von Staaten und damit von den Steuerzahlern subventionieren und behalten ihre (echten) Erkenntnisse für sich bzw. vermarkten die Entdeckungen auf eigene Rechnung.
Besonders leicht sind die Medien zu durchschauen. Man nehme einfach immer nur das Gegenteil dessen an, was offiziell verlautbart wird, und schon ist man dicht an der Wahrheit.
Wir könnten mit der Aufzählung der Fehlentwicklungen und Unzulänglichkeiten schier endlos fortsetzen (viel Stoff dazu gäbe die Archäologie her). Das Ergebnis können wir gleichwohl vorwegnehmen. Wir leben im Zeitalter des Lugs und Betrugs.
In schöner Regelmäßigkeit werden wir auch Zeugen von „Systemlingen“, die mit Renteneintritt plötzlich ihr Gewissen entdecken und „auspacken“. Haben sie auch ein Berufsleben lang das System zu ihrem Vorteil ge- und benutzt, wollen sie sich mit ihren Ablassbriefen reinwaschen. Ein pensionierter Richter am Landgericht sagte mir einmal, dass er während seiner ganzen Richterzeit das Geldsystem nicht verstanden hätte, aber gleichwohl seine Urteile in dieser Unkenntnis sprach. Wieviel Leid entsteht durch solche Irrtümer, Unwissenheit und falsche Prämissen? Und das alles „im Namen des Volkes“?
Was mag uns das lehren?
„Etwas ist faul im Staate Dänemark“ (Marcellus in Hamlet: „Something is rotten in the state of Denmark.“)
Das „System“ ist krank, macht krank und kann nicht reformiert werden. Ein kompletter Neustart (Reset) und anderen, besseren Prämissen steht unabdingbar – fast möchte man sagen: alternativlos – an.
Was wären aber die neuen, geeigneten Bedingungen? Was darf man darunter verstehen?
Es ist unrealistisch zu glauben, das mit den falschen Methoden und Handeln das Richtige herauskommt.
Hoffnung macht hier die Discloser-Bewegung, die nicht von Europa, sondern von Amerika ausgeht. Was lange genug unterdrückt wurde, bricht plötzlich durch. Lügenkonstrukte kollabieren und klappen wie ein Kartenhaus am Übergang und Kipppunkt von der Stabilität zur Instabilität in sich zusammen.
Und immer noch gibt es sie, all jene, die sich als selbsternannte Eliten überhöhen und uns sagen wollen, dass die Menschen noch nicht soweit seien, dass man ihnen die Wahrheit sagen könne.
In ihrem Weltbild sind wir die Schafe, die mit Brot und Spielen sediert werden müssen, während andere, die Eliten nämlich, für sie denken.
Und mit viel zynischer Verstandeslogik haben sie sogar Recht, können sie sich dabei sogar auf die Ursprünge der Demokratie im antiken Griechenland beziehen. Es waren zu jener Zeit die Idiotes (altgriechisch: ἰδιώτης; Plural: ἰδιῶται), die sich wenig informierten und sich unpolitisch zeigten. Und ja, echte Bildung ist eine Holschuld und Voraussetzung für einen wahren Demokraten bei der direkten Mitwirkung am politischen Geschehen.
Die Wahrheit ist kostbar und scheinbar auch (für manche) gefährlich. Aber warum? Vielleicht, weil sie Weltbilder zu zerstören vermag von denen die Elite bequem zu leben verstanden hat.
„Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.“ (Alfred Polgar, 1873-1955, österr. Journalist)
Einige haben etwas zu verlieren, die meisten aber können nur gewinnen, auch wenn die Wahrheit am Anfang weh tut. Manche sprechen vom Zeitalter der „Offenbarung“. Das ist aber nichts von dem man sich fürchten muss, heißt es doch nur, dass die Dinge sich zeigen, wie sie wirklich sind. Die Lüge wird offenbar, wenn die lang unterdrückte Wahrheit in all ihrer Schönheit in Erscheinung tritt.
Jeder darf uns sollte sich fragen, wem er/sie verpflichtet ist. Wem dienen wir? Wer ist unser Meister? Nach einem Bibelzitat (Johannes 8,32) macht die Wahrheit frei.
Es erstaunt mich immer wieder, dass zu großen Fragen unserer aktuellen Zeit jemand wie Erich Fromm (1900-1980), der schon lange (leider) nicht mehr unter uns weilt, so viel Treffendes zu sagen hat.
„Die meisten Menschen sehen nicht klar, geben sich Illusionen hin, sehen nicht kritisch. (…)
Die Lüge kann an eine Partei binden – nur die Wahrheit führt letzten Endes zur Befreiung des Menschen. Aber zu viele Menschen haben Angst vor der Freiheit und ziehen die Illusionen vor. (…) die Wahrheit untrennbar ist. Man kann nicht hier die Realität sehen und dort blind sein. (…) Und ich möchte noch etwas sagen, was dazu gehört. Ich glaube, für den Intellektuellen gibt es in erster Linie, in zweiter Linie und in dritter Linie nur eine Aufgabe und das ist, die Wahrheit zu suchen, so gut er’s kann, und sie zu sagen.
Der Intellektuelle ist nicht in erster Linie dazu berufen, es ist nicht in erster Linie seine Funktion, politische Programme zu entwerfen. Das schränkt nicht das ein, was ich vorhergesagt habe. Aber er hat die Funktion – und das zeichnet ihn aus oder sollte ihn auszeichnen -, die die spezielle Funktion des Intellektuellen, des Forschers, des Menschen, der hauptberuflich mit Denken beschäftigt ist, eines kompromisslosen Verfolgens der Wahrheit ohne Rücksicht auf eigene oder andere Interessen.
Und wenn die Intellektuellen im Dienste eins Parteiprogramms und im Dienste politischer Ziele, mögen sie auch noch so gut sein, einschränken ihre Funktion, die volle Wahrheit zu suchen und zu sagen, dann versündigen sie sich an ihrer eigensten Aufgabe und letzten Endes an der wichtigsten politischen Aufgabe, die sie haben; denn ich glaube allerdings, dass der politische Fortschritt abhängt davon, wieviel wir von der Wahrheit wissen, wie klar und kühn wir sie sagen und wieviel davon die Menschen beeindruckt.“
(E. Fromm, Im Namen des Lebens, Schlussworte)
Alle Wissenschaft geht auf die Philosophie zurück, die heute sträflich unterschätzt und vernachlässigt wird. Ihr Leitprinzip ist es Fragen zu stellen und keine Angst vor den Antworten zu zeigen.
Wir sollten uns nicht länger von einer ausgedienten, korrupten und verkommenen Wissenschaft sagen und diktieren lassen, was wir zu denken haben.
Seien wir also gewarnt, wenn es wieder mal heißt „Die Mehrzahl der Wissenschaftler hat …“. Dahinter verbirgt sich meist eine Lüge, denn die Mehrzahl der Wissenschaftler hat sich in der Vergangenheit in schöner Regelmäßigkeit getäuscht. Auf die Wahrheit bedachte Pioniere waren immer einzelne, aber anfänglich nie die Mehrheit. Die Wissenschaft sollte frei und unabhängig sein, doch das ist eine pure Illusion; am Tropf der interessengesteuerten Geldgeber verkauft sie ihre Seele und wird zur Religion („Diese Regeln dürfen niemals hinterfragt werden!“). Wer nicht an sie glaubt, ist ein Abtrünniger und wird entsprechend einem Häretiker ausgegrenzt, denunziert und gebrandmarkt.
Und was die aktuelle Philosophie dazu zu sagen hat, finden Sie unter dem folgenden YouTube-Link bei Jochen Kirchhoff und seiner kongenialen Tochter: Der Kampf um die Wahrheit https://www.youtube.com/watch?v=9FjbfGsDsBg sowie: Wissenschaft auf dem Prüfstand https://www.youtube.com/watch?v=I3tHgdpqlBA
Empfehlenswerte Literatur findet sich bei folgenden Autoren:
Jochen Kirchhoff, Erich Fromm und unbedingt auch Erwin Chargaff
Autor: Norbert W. Schätzlein, 2.1.2024, Mail: schaetzlein@siris-systeme.de
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