Lieber Leser,
lassen Sie uns mal gemeinsam eine Verschwörungstheorie entwickeln. Sie werden sehen, es ist so einfach.
Leser dieses Blogs sind eher hinreichend gebildet, selbst kochen zu können, anstatt sich als stolze Vertreter der Fertiggerichtzubereitung via Mikrowelle zu verstehen, nicht wahr? Von daher werden Sie wissen, was ein Hefewürfel ist. Man kann ihn im Kühlregel für circa 30 Cent kaufen. (Er wiegt im Übrigen ca. 42 g und hält sich im Kühlschrank ein paar Wochen, bevor er Sporen bekommt und – bei Entdeckung – wieder aus dem Kühlschrank fliegt. Eingefroren und wieder aufgetaut, klappt nicht richtig.) – Also in normalen Zeiten. – Corona-Zeiten sind aber keine normalen Zeiten, weshalb man derzeit keine Würfel kaufen kann.
Gott-sei-dank hat es sich noch nicht (überall) herumgesprochen, dass es auch Trockenhefe gibt, weshalb man hier und da noch Trockenhefen kaufen kann. – Aber wie auch immer, warum gibt es keine Hefewürfel mehr zu kaufen? Probieren Sie’s aus. Gehen Sie mal in ein Lebensmittelgeschäft und fragen Sie freundlich und mit einem unbedarften Lächeln nach Hefe und Sie werden erleben, was allen in diesen Zeiten widerfährt: die Angestellten der Lebensmittelgeschäfte lachen Sie aus. – Hefe, hört man Sie amüsiert denken? Wie naiv ist der/die denn? – „Gefühlt ist die Hefe binnen einer Stunde weg, nachdem sie eingeräumt wurde“, bekommen Sie zu hören.
Wie das denn, werden Sie nun sagen mögen, fangen zu googeln an und treffen auf folgende Schlagzeile in einem fränkischen Tagblatt: „Einkaufen in Corona-Zeiten: Warum gibt es keine Hefe mehr?“ Sie lesen weiter und stellen fest, dass tatsächlich hier Hefe als ein Krisenprodukt wie Klopapier gehand die Hefen aufgekauft, um einen unliebsamen Marktteilnehmer auszuschalten. ????
PPS: was zeichnet eigentlich den Unterschied zwischen Verschwörungstheoretiker und Verschwörungspraktiker aus? Häufig einfach nur die Antwort auf die Frage nach dem cui bono?, also „wem zum Vorteil?“ bzw. „wem nützt es?“
Bildquelle: Pixabay, Bild von Couleur, gemeinfrei
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